Wenn man jung ist, so weiß man kaum daß man lebt. Das Gefühl von Gesundheit erwirbt man sich nur durch Kranckheit. Daß uns die Erde anzieht mercken wir, wenn wir in die Höhe springen, durch Stoß beym Fallen. Wenn sich das Alter einstellt, so wird der Zustand der Kranckheit eine Art von Gesundheit und man merckt nicht mehr, daß man kranck ist. Bliebe die Erinnerung des Vergangenen nicht, so würde man die Aenderung wenig mercken. Ich glaube daher auch daß die Thiere auch nur in unsern Augen alt werden. Ein Eichhörnchen, das an seinem Sterbe Tag ein Auster Leben führt, ist nicht unglücklicher als die Auster. Aber der Mensch der an drey Stellen lebt, im Vergangnen, im Gegenwärtigen und [in]der Zukunfft, kann unglücklich seyn, wenn eine von diesen dreyen nichts taugt. Die Religion hat sogar noch eine vierte hinzugefügt, die – Ewigkeit.